Research Publications


Frondel, M., Kükenthal, V., Larysch, T., and Osberghaus, D. (2021). Climate policy in times of the corona pandemic: Empirical evidence from Germany.. SFB 823 Discussion Paper #7.
Abstract: Given the dramatic changes triggered by the Corona pandemic, the question arises whether it has displaced people’s concerns about climate change and whether Corona-related financial losses among affected households can influence their assessment of climate change. Based on a survey among more than 6,000 German household heads conducted in the period spanning from May 18 to June 14, 2020, this paper provides empirical evidence on the impact of the pandemic on perceptions of climate change and climate policy, as well as the extent to which respondents are affected in terms of health and finances. Although the majority of almost 77% of the respondents is concerned about their own health and that of their families, according to our descriptive results, climate change appears to remain an important issue: only six percent of the respondents feel that climate change has become less important since the beginning of 2020, while about 70% of the respondents see no change in the importance of the issue. Yet, employing discrete-choice models, our estimation results indicate that households that suffered from Coronarelated financial losses consider climate change to be less important than households that remained unaffected in this respect. In accord with Engler et al. (2020), we thus conclude that lowering individual financial losses is not only relevant from a social perspective, but it is also critical for the acceptance of climate policy measures.


Frondel, M., Kükenthal, V., Larysch, T., and Osberghaus, D. (2021). Wahrnehmung des Klimawandels in Deutschland: Eine Längsschnittbefragung privater Haushalte. Zeitschrift für Energiewirtschaft. Forthcoming.
Abstract: Dieser Beitrag präsentiert ausgewählte Ergebnisse einer Erhebung unter mehr als 6 000 privaten Haushalten aus dem Sommer 2020 zur Relevanz des Klimawandels und seiner möglichen Auswirkungen und zieht Vergleiche mit vier thematisch ähnlichen Erhebungen aus den Jahren 2012 bis 2015. Trotz des langen Zeitraums von knapp zehn Jahren, über den sich die Erhebungen erstreckt haben, hat ein beachtlicher Teil von knapp 2 000 Haushalten an allen fünf Erhebungen teilgenommen. Die aus diesen Erhebungen gewonnenen Paneldaten sind Bestandteil des Sozialökologischen Panels des RWI, sie werden der Wissenschaft vom am RWI beheimateten Forschungsdatenzentrum Ruhr zur Verfügung gestellt. Es zeigten sich einige überraschende Ergebnisse, etwa dass der Bekämpfung des Klimawandels in allen fünf Erhebungen mit die geringste Bedeutung unter den zur Auswahl stehenden globalen Herausforderungen wie der Bekämpfung des Terrorismus oder von Hunger und Armut beigemessen wird. Es überrascht besonders, dass der Median der Zahlungsbereitschaft für Klimaschutz bei gerade einmal 5 € pro Monat und Haushalt liegt. Zu beachten ist dabei, dass diese Zahlungsbereitschaft lediglich bekundeter Natur ist. Es bleibt unklar, ob den Bekundungen tatsächlich auch Taten folgen würden und die genannten Beträge auch wirklich gezahlt würden.


Frondel, M., Kussel, G., Larysch, T., and Osberghaus, D. (2020). Klimapolitik während der Corona-Pandemie: Ergebnisse einer Haushaltserhebung. Zeitschrift für Umweltpolitik und Umweltrecht 4: 402-425.
Abstract: Dieser Beitrag liefert erste umfassende empirische Evidenz darüber, welchen Einfluss die Pandemie auf die Wahrnehmung von Klimawandel und Klimapolitik hat, inwieweit die Befragten gesundheitlich und finanziell betroffen sind sowie zur Einschätzung von klimapolitischen Aspekten bei wirtschaftspolitischen Maßnahmen, die zur Überwindung der Folgen der Corona-Krise ergriffen werden. Die wesentlichen Ergebnisse lauten wie folgt: Obwohl bislang nur wenige der Befragten direkt vom Corona-Virus betroffen waren, macht sich eine Mehrheit Sorgen um die Auswirkungen der Pandemie. Knapp 77 % der Befragten sorgen sich zumindest “mäßig” um die eigene Gesundheit und die der Familie. Gut 86 % sind mindestens “mäßig besorgt” über die Folgen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Dennoch bleibt auch der Klimawandel ein wichtiges Thema: Nur sechs Prozent der Befragten finden, dass der Klimawandel seit Jahresbeginn an Bedeutung verloren habe. 70 % sehen keine Veränderung in der Wichtigkeit des Themas. 23 % sind sogar der Meinung, der Klimawandel habe in den vergangenen Monaten an Bedeutung gewonnen. Gleichwohl weisen erste Korrelations- und Regressionsanalysen darauf hin, dass Haushalte mit Corona-bedingten finanziellen Einbußen den Klimawandel als weniger bedeutsam einschätzen als nicht betroffene Haushalte.


Andor, M. A., Frondel, M., Horvath, M., Larysch, T., and Ruhrort, L. (2020). Präferenzen und Einstellungen zu vieldiskutierten verkehrspolitischen Maßnahmen: Ergebnisse einer Erhebung aus dem Jahr 2018. List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik 45: 255-280.
Abstract: Der Autoverkehr ist in vielen Städten zu einer hohen Belastung geworden. Um die Alternativen zum Autoverkehr zu stärken, kursiert eine Vielzahl von Vorschlägen, etwa der Ausbau von Fahrradwegen, wenn nötig auch auf Kosten des Autoverkehrs. Dieser Beitrag präsentiert die Ergebnisse einer Erhebung unter knapp 7000 Haushaltsvorständen aus dem Jahr 2018, mit der die Zustimmung zu derartigen Vorschlägen eruiert wurde. Die daraus resultierenden Ergebnisse sind zwiespältiger Natur. Einerseits stimmt beispielsweise die absolute Mehrheit von 69 % der Befragten für die Ausweisung von für Busse reservierter Fahrstreifen auf staubelasteten Straßen und knapp die Hälfte ist für Fahrverbote für Fahrzeuge, die Schadstoffgrenzwerte überschreiten. Andererseits ist die absolute Mehrheit von 57,3 % der Befragten gegen höhere Kosten für das Parken in Innenstädten und knapp die Hälfte lehnt ein Verbot von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor ab dem Jahr 2035 ab.


Kussel, G., and Larysch, T. (2017). Sozial-Ökologisches Panel: Datenbeschreibung der Haushaltsbefragung. RWI-Materialien 110.
Abstract: Mit einem Anteil von rund 30% am Endenergieverbrauch und etwa 20% an den CO2-Emissionen haben private Haushalte in Deutschland einen großen Einfluss auf die Umwelt. Gleichzeitig sind private Haushalte ein zentraler Adressat für politische Interventionen zur Bekämpfung des Klimawandels. Vor diesem Hintergrund hat die Politik zahlreiche Maßnahmen zur Verringerung des Energiekonsums und zur Förderung regenerativer Energietechnologien ergriffen. Diese politischen Maßnahmen bedürfen einer sorgfältigen Evaluierung ihrer Effektivität und Kosteneffizienz, um kostspielige Redundanzen durch sich überlappende Instrumente zu vermeiden. Eine solche Evaluation umwelt- und energiepolitischer Maßnahmen erfordert eine umfangreiche Datenbasis. Besonders im Bereich der privaten Haushalte waren solche Daten in Deutschland bislang nicht verfügbar. Die Reagibilität deutscher Haushalte auf Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels war daher weitgehend unbekannt. Das Sozial-Ökologische Panel stellt daher umfagreiche Informationen zum Energieverbrauch und Umweltverhalten privater Haushalte bereit, die für die Wissenschaft frei zugänglich sind. Auf diesen Daten aufbauend können dann ökonometrische Schätzungen und Analysen verschiedener Präferenzindikatoren sowie des Anpassungsverhaltens privater Haushalte an den Klimawandel durchgeführt werden.